Inspirationen aus Fernost

So zaubern Sie einen japanischen Garten in Ihrem Zuhause

Die japanische Gartenkunst hat im Lauf ihrer bewegten Geschichte drei Grundtypen hervorgebracht: den Teichgarten, Betrachtungsgarten bzw.  Trockenlandschaftsgarten und Teegarten. Sie gehen in ihren Ursprüngen auf das Yamoto-Reich zurück, das sich als erstes japanisches Kaiserreich im 5. Jahrhundert etablierte und die japanische Gesellschaft in vielerlei Hinsicht prägte.

Die Hauptelemente des Teichgartens sind Teiche, Hügeln und Inseln, die Ufergestaltung erfolgt mit Kies, Steinbrocken, ggf. Moos und Sand. In der Regel besitzen Teichgärten einen repräsentativen Charakter und sind eher weitläufig gestaltet.

Betrachtungsgärten sind trockene Berg- und Wassergärten, die das Wesen der Natur, jedoch nicht ihre tatsächliche Erscheinungsform imitieren: Kies und Sand ersetzen Wasserflächen, Steine werden zu Bergen gruppiert, Pflanzen spielen nur eine untergeordnete Rolle.

Teegärten sind weniger formal als die beiden anderen Gartentypen. Für Teegärten essentiell sind von reicher, immergrüner Vegetation eingefasste Pfade aus Schrittsteinen, die „aus dem Alltag herausführen“ und den Weg ins Teehaus leiten …

Die 3 Grundtypen im Vergleich: Teichgarten, Betrachtungsgarten und Teegarten

Im eigenen Garten die Schönheit und Harmonie eines Teich-, Betrachtungs- oder Teegartens nachzubauen, ist aufwendig, aber mit einem soliden gestalterischen und gärtnerischen Know-how realisierbar. Was Sie beim Anlegen der jeweiligen Gartenform beachten sollten, erfahren Sie hier.

1. Der Teichgarten

Auch wenn er nicht in der Gartenmitte liegen muss, so steht der namensgebende Teich im Mittelpunkt und ist zuerst anzulegen: Alle anderen Gestaltungselemente beziehen sich auf ihn. Entsprechend müssen sich die Teichform und -größe harmonisch in die Gartenanlage einfügen. Für die Ufergestaltung sind Steingruppen, die in einem Kies- oder Sandbett platziert werden, charakteristisch. Kleinere Felseninseln runden die Teichgestaltung ab. Eine optische und akustische Bereicherung stellen Bachläufe und Wasserfälle dar. Falls es der Platz zulässt, beschert die Brücke eine authentische fernöstliche Atmosphäre, ganz gleich, ob man sie benötigt. Die wichtigsten Pflanzen im Teichgarten sind Schwarzkiefer, Fächer- und Schlitzahorn. Pflanzen werden am Ufer angepflanzt, damit sie sich im Teich spiegeln.

2. Der Betrachtungsgarten

Die Anlage eines Trockenlandschaftsgartens nach japanischem Vorbild ist technisch weniger anspruchsvoll als die des Teichgartens. Beim Betrachtungsgarten geht es vor allem darum, ein ausbalanciertes Verhältnis aller Komponenten zu erzielen – die Einzelheiten müssen sich zu einem perfekten Bild fügen, das von Spannung und Offenheit lebt. Pflanzen spielen dabei kaum eine Rolle, die bestimmenden Materialien sind Sand, Kies, Steine, Erde und Moos. Von zentraler Bedeutung ist die Steinsetzung. Meist orientiert sich diese an einem solitären Hauptstein. Darum wird ein geharktes Kiesbett angelegt.

3. Der Teegarten

Ein Teegarten mit Pavillon schafft eine Zone der Ruhe. In den Teepavillon zieht man sich zum Entspannen zurück. Dabei gilt: Der Weg ist das Ziel. Um die geistige Läuterung zu unterstützen, kommen beim Teegarten klassischer Weise folgende Elemente zur Geltung: immergrüne Hecken, ein Eingangstörchen aus Bambus, mit Trittsteinen oder Pflaster befestigte Wege, die keinesfalls geradlinig zum Teepavillon führen, Wasserbecken, Steinlaternen und eine reiche, natürlich anmutende Bepflanzung, in erster Linie Sträucher und Bäume wie Rot- und Schwarzkiefern, Kriech- und Kletterspindeln oder Buchsbäume. Längliche Grundstücke eignen sich ganz besonders für die Anlage eines Teegartens.

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Auf einen Blick: Die traditionellen Gestaltungselemente japanischer Gärten

Wenn Sie sich für eine der drei klassischen Gartenformen entschieden haben, kommen die gewünschten Gestaltungselemente an die Reihe. Klassisch für den japanischen Garten sind Wasser, Wasserfälle, Gestein, Wege, Brücken, Zäune, Objekte und die „entliehene Landschaft“ – unabhängig vom Gartentyp.

Wasser: Ob real oder metaphorisch, Wasserflächen sind für japanische Gärten zentral, da Wasser ein Symbol der Reinheit und ein Quell des Lebens ist. Die Wasserfläche definiert Form und Maßstab der Gartenanlage und ist daher das erste planerische Gestaltungselement.

Wasserfälle: Der plätschernde Klang und ihre Dynamik machen Wasserfälle zu wirkungsvollen Gestaltungselementen, die im Verborgenen, an geheimnisvollen Orten angelegt werden.

Gestein: Steinsetzungen haben im japanischen Garten eine symbolische Bedeutung, die übers Dekorative weit hinausgeht. Außerdem bilden Steine das Gerüst für weitere Gestaltungselemente wie Wasserfälle oder Brücken.

Wege: Sei es in Schlangenlinien oder im Zickzack, Steinplatten oder Natursteine haben die Aufgabe, einen vorbestimmten Weg durch den Garten zu weisen.

Brücke: Die Verbindung zweier Welten (Ufer, Insel) kann einen realen oder nur symbolischen Charakter besitzen.

Zäune: Nach außen hin werden japanische Gärten überwiegend von blickdichten, immergrünen Hecken umfriedet. Im Innern betonen transparent angelegte Zäune, zum Beispiel einfache Holzpfosten oder niedrige Palisaden, Sichtachsen oder trennen verschiedene Gartenbereiche voneinander.

Objekte: Exklusiven, mit Bedacht gewählten und sparsam eingesetzten Ausstattungsstücken wie Steinlaternen oder Steinbecken kommt im japanischen Garten eine hohe Bedeutung zu.

Die „entliehene Landschaft“: Bei dieser Form der Gartengestaltung wird die nächste Umgebung direkt in die Planung und Gestaltung des eigenen Gartens eingebunden.

10 Pflanzen für den japanischen Garten, die in Deutschland wachsen

Kirschbäume und Bambus sind japanische Gartenklassiker. Doch darüber hinaus gibt es eine große Pflanzenvielzahl, die man im Land der aufgehenden Sonne mindestens genauso häufig antrifft und die nicht minder beliebt sind. Dazu zählen sich im Herbst verfärbende Laubgehölze, Bodendecker, immergrüne Gehölze wie zum Beispiel Liguster, Azaleen und Kiefern sowie Blüten- und Blattschmuckstauden …

Wir stellen Ihnen 10 Pflanzen vor, die ein fester Bestandteil des japanischen Garten-Basisprogramms sind und in Deutschland gedeihen. Mit diesen beispielhaft ausgesuchten Pflanzen runden Sie jeden im japanischen Stil gehaltenen Garten perfekt ab!

Pflanze Charakter
Ahorn Mit seiner spektakulären Herbstfärbung ist der Ahorn – nicht nur in Fernost – bei Naturliebhabern sehr beliebt. Im japanischen Garten werden Ahorn-Gehölze vorzugsweise im Teichgarten gepflanzt.
Buchsbaum Wegen ihrer tadellosen Schnittverträglichkeit eignen sich die dicht belaubten, immergrünen Buchsbäume für jeden Garten im japanischen Stil.
Efeu Klassischer Bodendecker, der nahezu ohne Pflege auskommt.
Hortensie Sommerblüher wie die Japan-Hortensie eignen sich ideal zur Gruppenbepflanzung von Teichgärten und für luft-feuchte Bereiche in Teegärten.
Kiefer
In japanischen Gärten gelten Kiefern als Strukturbäume, die den Anlagen einen charakteristischen Stempel aufdrücken. Empfehlenswert sind die langsam wachsenden, kleinwüchsigen und für Formschnitte gut geeigneten Rot-, Schwarz- oder Bergkiefern.
Liguster Man zählt etwa 70 Arten. Typisch für den japanischen Garten sind die (halb-)immergrünen Arten. Liguster lässt sich komfortabel in Form schneiden und kommt als Solitär im Tee- oder Teichgarten sowie als Hecke im Betrachtungsgarten zum Einsatz. Vorsicht: Alle Pflanzenteile sind schwach giftig.
Magnolie
Mit ihren wunderbaren Blüten finden die überwiegend sommergrünen Magnolien entweder als Solitär oder in Gehölzgruppen Verwendung. Magnolien bevorzugen geschützte, sonnige bis halbschattige Standorte und durchlässige, humose und neutrale Böden.
Rhododendron Von den etwa 800 existierenden Arten findet man die meisten in Fernost. Da sie gewaltige Ausmaße annehmen können, empfehlen sich kleinwüchsige Sorten, die maximal zwei Meter Höhe erreichen. Rhododendren bevorzugen saure Böden.
Schwertlilie Traditionelle Blütenstaude, die in keinem japanischen Teichgarten fehlen darf, allerdings auch im Teegarten eine attraktive Figur macht. In Trockenzeiten regelmäßig gießen, Sumpfschwertlilien beständig feucht halten.
Zwergbambus Eignet sich hervorragend als Bodendecker: Der dichtwüchsige, buschige Zwergbambus bildet viele Ausläufer und bedeckt rasch große Flächen, zum Beispiel Lichtungen im Teichgarten. Auch für den Unterwuchs ist der Zwergbambus exzellent geeignet. Frostbeständig bis -20° C. Wird etwa einen halben Meter hoch.

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Der Zauber japanischer Gartenkunst beruht auf Feng-Shui

Im Leben verspricht die fernöstliche Lehre des Fengshui Glück, Gesundheit und Wohlbefinden, in Ihrer grünen Oase üppig gedeihende Pflanzen und die Erfüllung individueller Gartenträume. Hört sich attraktiv an? Damit auch Fengshui-Anfänger vom Know-how aus Fernost profitieren, haben wir Ihnen die Basics kurz und knapp zusammengestellt.

Ein harmonisches Zusammenspiel von Naturkräften

Feng-Shui geht davon aus, dass im Universum alles miteinander verbunden ist. Wir Menschen, aber auch Tiere und Pflanzen sind Teil eines natürlichen Systems und stehen in einer gegenseitigen Beziehung zueinander. Leben wir in Harmonie mit der Natur, so wirkt sich das nach Feng-Shui positiv auf unser Dasein, aber auch auf unsere Umgebung aus. Wir sollten daher den Garten nicht nur als Teil des Grundstücks sehen, sondern als einen Ort der Kraft und eine Quelle für Lebensenergie: der Garten sammelt Energie und steht in direkter Verbindung zur Natur bzw. Umwelt. Aus spiritueller Perspektive betrachtet inspiriert der Feng-Shui-Garten Herz, Geist und Seele und bewahrt vor negativer Energie.

Bei Fengshui ist alles eine Frage der Energie

Es empfiehlt sich demnach, japanisch designte Gärten nach Feng-Shui-Prinzipien zu pflegen: Wenn Sie dem Garten Gutes tun, bekommen Sie diese positive Energie vom Garten auch wieder zurück. Was Sie dafür tun müssen: In einen persönlichen Dialog mit dem Garten treten und einen kontinuierlichen Austausch pflegen – Ihr Garten wird es Ihnen mit gesunden und kräftigen Pflanzen danken! Doch wie kann man sich eine „Unterhaltung mit dem Garten“ konkret vorstellen? Und wie lassen Sie Energien fließen? Wir hätten da ein paar Vorschläge …

Geeignete Maßnahmen:

  • Mauern und dichte Hecken bremsen Energieflüsse, lockere und abwechslungsreiche Bepflanzungen mit Sträuchern sowie durchlässige Zäune fördern den energetischen Austausch zwischen Garten und Umgebung.
  • Geschwungene und unregelmäßige Formen lassen Energien fließen, scharfe Ecken und Kanten sowie gerade Linien verhindern den Energiefluss. Ein Aspekt, der gerade bei Beeten, Wegen oder Wasserbecken von großer Bedeutung ist.
  • Ein ausgewogenes Verhältnis von Bäumen, Blumen, Rasen, Büschen sowie Gemüse, Obst und Kräutern unterstützt den Energieaustausch in Ihrem Garten.
  • Wind- und Klangspiele, aber auch Accessoires wie bunte Bänder, Keramik- und Glaskugeln bringen Energie in Ihren Garten – vorausgesetzt, diese werden an energetisch günstigen Orten aufgestellt.
  • Ein ewiger Energiequell ist fließendes Wasser. Integrieren Sie einen Springbrunnen oder Quellstein im Garten.

Dabei versteht es sich von selbst, dass Sie Ihre Gartenarbeiten eigenhändig erledigen – alles steht und fällt mit der Intensität Ihrer Beziehung zum Garten. Wenn Sie diese Prinzipien beherzigen, können Sie davon ausgehen, dass in Ihrem Garten rasch die besten energetischen Bedingungen herrschen. Das bedeutet: Pflanzen wachsen schneller, blühen schöner und sind von robusterer Konstitution. Ihr Duft wird wesentlich intensiver ausfallen. Unkraut werden Sie viel seltener vorfinden, dafür mehr Tiere. Geerntetes Obst und Gemüse schmeckt aromatischer und bleibt länger lagerfähig. Auch Schnittblumen bleiben länger frisch. Finden Sie nicht, dass dies lohnenswerte Ziele sind? Dann sind Sie reif für den Feng-Shui-Garten.

Gärtnern nach Feng-Shui bietet Ihnen viele Vorteile

Wie für jede Lehre gibt es auch für den Feng-Shui-Garten eine Vielzahl an Gestaltungsregeln, die den Gartenaufbau im Detail organisieren. Doch als ambitionierter Hobbygärtner haben Sie gewiss selbst auch einige Idee, wie Sie für Harmonie im Garten sorgen und die dortigen Energien zum Fließen bringen.

Beispielsweise indem Sie Blumen mit kalten Farben (Blau, Grün, Braun) mit Arten in warmen Tönen (Gelb, Orange, Rot) kombinieren sowie Laubbäume mit Nadelgehölzen mischen. Reichlich Schatten werfende Pflanzen nicht zu nah am Haus einpflanzen. Einen geschwungenen (Mini-)Teich oder einen sprudelnden Quellstein integrieren. Weiße Wände und kahle Flächen mit einer Kletterrose oder einem Obstbaum am Spalier begrünen. Pflanzen wählen, die auch Tiere anlocken. Ergänzend ein Vogelhäuschen und eine Vogeltränke aufstellen und für ein ausgewogenes Verhältnis von Licht und Schatten, Feuchtigkeit und Trockenheit, Niedrigem und Hohem sorgen.

Schilf- und Bambusmatten bringen asiatisches Flair in den Garten