Gartenkalender – Juli

Gartenarbeiten im Monat Juli

Die zweite Jahreshälfte beginnt, und damit auch der Hochsommer. Erfahrene Freizeit- und Hobbygärtner wissen: Nun ist die Gartensaison in vollem Gange, allenthalben blüht’s und gedeiht’s. Damit das auch so bleibt, ist gerade im gewöhnlich heißen Juli ausgiebiges und richtiges Gießen gefragt. Sei es im Nutz- oder Ziergarten, auf der Terrasse oder dem Balkon, Trockenheit setzt Ihren grünen Schützlingen zu. Doch Achtung: Gießen ist nicht gleich Gießen!

Die Gartenregel Nr. 1 im Sommer: Gießen, gießen und nochmals gießen

Wenn die Sonne vom Firmament brutzelt, benötigen Ihre Pflanzen ausreichend Flüssigkeit. Sei es im Beet, auf der Terrasse oder auf dem Balkon, durch die verstärkte Sonneneinstrahlung verdunstet Feuchtigkeit im Nu, so dass bei Ihren Schützlingen vermehrter Wasserbedarf besteht. Doch Vorsicht – gut gemeint ist noch nicht gut gemacht: Auch bei großer Hitze muss die Wasserversorgung der Pflanzen korrekt dosiert werden. Abgesehen davon, dass ein übermäßiger Wasserverbrauch Ihre Haushaltskasse nur unnötig belastet, schadet eine zu starke Bewässerung den Pflanzen.

Nicht zu viel, nicht zu wenig – gießen Sie maßvoll

Der Grund: Zu viel Feuchtigkeit führt zu Staunässe. Und ein durch überintensives Gießen ständig feuchter Boden ist der perfekte Nährboden für Moose und Pilze. Auch Schnecken fühlen sich von der Feuchtigkeit angezogen. Gießen Sie umgekehrt zu wenig bzw. zu kurz, kann das Wasser nicht tief genug in den Boden ein- und so nicht zu den Wurzeln vordringen. Es empfiehlt sich deshalb, direkt in den Wurzelbereich zu gießen, keinesfalls auf die Blätter. Lockern Sie von Zeit zu Zeit das Erdreich oberflächlich auf, dann werden auch kleinere Wurzeln befeuchtet.

Wässern Sie Ihre Pflanzen idealerweise am frühen Morgen

Neben der Wassermenge spielt insbesondere der richtige Zeitpunkt fürs Gießen eine große Rolle: Früh am Morgen ist die perfekte Gießzeit. Sofern Sie es zeitlich einrichten können, sollten Sie Ihre Schützlinge also zum Tagesbeginn mit Wasser versorgen, dann ist es noch kühler und das Gießwasser hat genug Zeit, die Wurzelspitzen zu erreichen. In der Mittagshitze würde das Wasser nur verdunsten, nur etwa ein Zehntel gelänge ans Ziel. Ohnehin besteht im starken Sonnenschein die Gefahr, dass die Wassertropfen wie Brenngläser wirken und das Grün regelrecht verbrennen.

Wer morgens keine Zeit zum Wässern findet, weicht auf die frühen Abendstunden aus, wenn es wieder etwas kühler geworden ist. Doch warten Sie nicht zu lange, damit die Pflanzen vor Einbruch der Dunkelheit abtrocknen können. Bleiben diese feucht, können sich Pilze leichter ausbreiten. Bei großer Hitze und bestimmten Pflanzen kann es auch erforderlich sein, morgens und abends zu wässern.

Mit einem automatischen Bewässerungssystem sind Sie fein raus

In Abhängigkeit von der Größe Ihres Gartens sollten Sie über die Anschaffung eines Bewässerungssystems nachdenken. Das immer wiederkehrende Hantieren mit Gießkanne und Gartenschlauch ist nicht nur ein mühsamer Zeitfresser, sondern zudem gar nicht immer so effektiv wie gewünscht. Bewässerungssysteme arbeiten mit zielgenauer Tröpfchenbewässerung, die Feuchtigkeit gelangt so direkt zu den Pflanzen. Moderne Systeme lassen sich mit digitaler Zeitschaltuhr steuern und nehmen Ihnen lästige Arbeit ab. Bleiben Sie morgens einfach länger im Bett. Und wenn dann noch ein Sensor die Bodenfeuchte misst und die Bewässerung exakt auf den tatsächlichen Bedarf ausrichtet, wird neben Ihrem Aufwand auch noch der Wasserverbrauch minimiert.

Regenwasser sammeln, aber ohne Stechmückenlarven

Oder sammeln Sie bereits Regenwasser in einer Regentonne? Das ist löblich, denn so wird nicht allein wertvolles Trinkwasser gespart, Sie verwöhnen Ihre Pflanzen auch mit weichem Wasser. Leider hat diese Sammelmethode einen gravierenden Nachteil: In Regentonnen und anderen stehenden Gewässern (Pfützen, Teiche) sammeln sich Stechmückenlarven. Plagegeister, die schon nach wenigen Tagen schlüpfen und – nomen est omen – unangenehm juckende Mückenstiche bescheren. So mancher Grillabend mit der Familie oder Freunden wurde deshalb schon zur Tortur. Deshalb die Regentonne mit einem Deckel schließen, und Sie sind vor Insekten geschützt.

Blattläuse natürlich und wirkungsvoll bekämpfen

Das Beispiel illustriert, dass es keinesfalls nötig ist, ungebetenen Gartengästen sofort mit künstlichen Präparaten zu Leibe zu rücken. Manchmal hat man allerdings auch keine andere Wahl. Nicht umsonst gilt der Juli auch als Blattlausmonat. Wenn deren natürliche Gegenspieler Marienkäfer, Florfliegen, Schlupfwespe, Schwebfliege oder Gallmücke nicht zum Inventar Ihres Gartens zählen und der Blattlausbefall größere Ausmaße annimmt, sollten Sie ein Schutzmittel spritzen. Greifen Sie aber bitte auf nützlingschonende Mittel wie Kaliseife zurück. Einfach bei trockener Witterung morgens oder abends mit Tropfnass-Spritzung ausbringen.

Passende Gartenprodukte für den Monat Juli

Den Obstbäumen verpassen Sie einen Sommerschnitt

Zurückhaltung beim Spritzen ist ohnehin gefragt. In der Regel finden sich im und um den Garten herum nicht nur „nützliche“ Lebewesen, sondern auch viele Pflanzen, deren Ernte Sie zu gegebener Zeit selbst verspeisen möchten. Klassischer Weise auch Früchte.

Wenn sich Obstbäume auf Ihrem Gartengrundstück befinden, dann führen Sie jetzt, spätestens im August, den Sommerschnitt an den Obstgehölzen durch. Stark tragende Bäumen werden ausgelichtet, nichttragende Bäume erhalten einen fördernden starken Schnitt. Bei Spalieren und Jungbäumen entfernen Sie Konkurrenztriebe und kranke sowie gegebenenfalls störende Triebe.

Sträucher, Hecken und Bäume rückschneiden und düngen

Insgesamt ist das Rückschneiden von Bäumen sowie auch Sträuchern und Hecken ein fester Bestandteil der sommerlichen Gartenpflege. Gerade Ihren Sträuchern sollten Sie im Sommer einen ordentlichen Schnitt verpassen, da diese vor dem Winter erneut austreiben. Tipp: Damit die Pflanzen im Herbst ein zweites Mal blühen, nach dem Rückschnitt düngen, denn jetzt benötigen Ihre Schützlinge zum Wachstum viele Nährstoffe.

Regelmäßiges Düngen steigert darüber hinaus die pflanzliche Widerstandsfähigkeit gegen Winterfrost und verringert das Mooswachstum. Übrigens: Vielfach genügt in Deutschlands Gärten Kompost zum Düngen, in der Regel ist kein chemischer Dünger nötig. Verfügen Sie über keinen Humus vom eigenen Komposthaufen, halten Gartenfachgeschäfte natürliche Düngemittel für Sie bereit.

Mmmmh, lecker – Obst und Gemüse säen und ernten

Natürlich wird auch im Sommer noch gesät. Wenn Sie im Juli bis Mitte August Buschbohnen, Chinakohl, Dill, Feldsalat, Fenchel, Kerbel, Kohlrabi, Möhren, Petersilie, Radieschen oder Wirsing säen, ist im Herbst für vitaminreichen Genuss gesorgt.

Steht Ihnen der Sinn nach Erdbeeren, dann pflanzen Sie diese im Juli an. Allerdings werden Sie erst im Folgejahr erste Früchte kosten dürfen. Sollten Sie schon über Erdbeersträucher verfügen, können Sie in der Regel drei Jahre mit reichem Ertrag im Frühsommer rechnen. Im Juli sind zum Beispiel Knoblauch, Zucchini und Gurken an der Reihe. Tipp: Wenn Sie Letztere zweimal die Woche ernten, erhöhen Sie den Ertrag.

Zucchini ernten Sie, sobald die Früchte eine Maximallänge von 15 cm erreicht haben. Dann schmecken Zucchini am besten. Ende Juli, Anfang August ist der Zeitpunkt für die Ernte erster Brom- und Himbeeren gekommen, bevor dann die traditionelle Obsternte mit Kirschen und Pflaumen startet. Auch Kindern macht die Ernte großen Spaß, lassen Sie doch Ihre Kinder mithelfen.

Gartenhäuschen machen die Routinearbeiten und Pflanzenpflege komfortabler

Für den kommenden Bedarf können Sie im Juli noch Rettich, Rote Bete, Speiserüben, Radieschen, Zuckerhut, Mangold, Spinat, Nachsaaten von Buschbohnen, Herbst- und Wintersalat, Erbsen, Chinakohl, Endivien, Fenchel, Lauch und Radicchio aussäen. Dass dabei – und bei all den anderen Tätigkeiten, die Sie im Juli begleiten – fast täglich zahlreiche Gartengeräte zum Einsatz kommen, liegt auf der Hand: Vom Rechen über Heckenschere und Hacke bis zum Rasenmäher gibt es kaum ein Gerät, das im Juli keine Verwendung findet.

Wenn Sie über etwas Platz im Garten verfügen, dann lohnt sich die Anschaffung eines Geräteschuppens oder auch Gartenhauses. Das erspart Ihnen das mühsame Verräumen der Gartengeräte. Nicht selten sind diese schmutzig, schwer und sperrig – da ist es doch praktisch, die Geräte einfach abstellen zu können und jederzeit einen direkten Zugriff auf sie zu haben.

Schattenspender bieten Boden und Pflanzen Schutz vor der Sonne

Die gewonnene Zeit nutzen Sie zum Beispiel mit der Anpflanzung schattenspendender Sträucher und Bäume. Dadurch reduzieren Sie den Pflegeaufwand und Wasserverbrauch im nächsten Sommer. Ganz klar: Intensive Sonneneinwirkung schadet Rasen, Kräutern und Blumen. Sonnenempfindliche Pflanzen sind daher zwischen höher wachsenden Exemplaren gut aufgehoben. Empfehlenswert sind schnell wachsende und schnittverträgliche Sträucher und Bäume wie Bambus, Hasel, Weide oder Pappel.

Allerdings produzieren diese auch in großem Umfang Biomasse, die Sie regelmäßig entsorgen müssen. Auch der Gartenboden braucht Schatten. Sorgen Sie daher für eine geschlossene Pflanzendecke aus Bodendeckern. Unter Bäumen sowie zwischen einzelnstehenden Stauden und Sträuchern machen Eibe, Frauenmantel, Immergrün, Johanniskraut, Mahonie, Spindelstrauch oder Wacholder eine gute Figur.

Nicht vergessen: Blüten entfernen, Rasen mähen und Unkraut jäten

Im Sommer blühen Blumen und Stauden um die Wette. Doch jede Blüte hat auch mal ein Ende. Verwelkte Blüten gilt es zu entfernen. Nicht allein, weil sie wenig ansehnlich aussehen, sie verhindern auch die zweite Blütenpracht, also das erneute Aufblühen. Schneiden Sie doch Ihre Lieblingsblumen kurz vorm Verwelken und stellen Sie sich sommerliche Sträuße fürs Wohnzimmer zusammen. Falls Ihnen weniger an Blumenwiesen liegt, dann tragen Sie dafür Sorge, Ihren Rasen ein- bis zweimal im Monat zu mähen …

Leider blühen im Sommer nicht nur die Blumen, es sprießt auch das Unkraut. Besonders in den Beeten sowie auf Garageneinfahrten und Gehwegen. Es ist ratsam, in den Beeten das Unkraut bei großer Hitze zu jäten und anschließend liegen zu lassen. Unkraut trocknet schnell und bildet eine Mulchschicht, die den Boden vor dem Austrocknen schützt. Bringen Sie ergänzend Rindenmulch auf, so wird weiterem Unkrautbefall Einhalt geboten. Die von Unkraut bereinigten Plattenfugen in Einfahrten und Gehwegen füllen Sie mit Kieseln oder Sand auf.