Kleine Gärten pfiffig gestalten

So bringen Sie kleine Gärten groß raus! Mit Stauden- und Rosen-Ratgeber

Freizeitgärtner erfreuen sich nicht an der Größe eines Gartens, sondern an dessen gelungener Komposition. Die Anlage kleiner Gärten ist zwar eine Herausforderung – aber erstens ist die vollendete Gartengestaltung grundsätzlich kein leichtes Unterfangen, und zweitens gibt es für jedes Problem auch mindestens eine Lösung. Hier zeigen wir Ihnen, wie Sie auf kleinem Raum Großes gestalten.

Thematisch verknüpfte Eyecatcher sind für kleine Gärten ideal

Generell gilt für kleine Gärten: Weniger ist mehr! Ob Bauern- oder Steingarten, japanischer oder mediterraner Garten, das bleibt Ihnen überlassen. Aber beschränken Sie sich auf eine konzeptionelle Idee, also auf ein zentrales und klar erkennbares Thema. Ihre Aufgabe ist es, dieses auf die verschiedenen Gartenbereiche – Rasen, Zaun, Hecken, Terrasse, Sitzplatz, Laube, Pergola, Treppen, Wege usw. – anzuwenden und so eine homogene Atmosphäre zu schaffen. Dafür genügt es vollkommen, einzelne Gestaltungsmaßnahmen thematisch miteinander zu kombinieren. Die Beschränkung auf Highlights ist optisch wirkungsvoller als auf Masse zu setzen. Kleine Gärten wirken schnell überladen und unruhig.

Pflanzkübel aus Holz fügen sich harmonisch in kleine Gärten ein

Der Mittelmeergarten bringt den Süden zu Ihnen nach Hause

Mediterrane Zonen lassen sich ganz einfach schon mit wenigen Kübelpflanzen gestalten. Das Einzige, was Sie benötigen, sind sonnige Plätze sowie Terrakottagefäße und Steingusströge. Drapieren Sie Agaven, Dattelpalmen, Gewürzrinde, Granatapfel, Jasmin, Korallensträucher, Lorbeerbäume, Oleander, Zitrusgewächse oder Zylinderputzer an Sitzecken, auf der Terrasse, unter Pergolen oder vor Sichtschutzwänden, und ein Hauch von Süden kehrt in Ihr Zuhause ein. Auch Lavendel, Oregano, Rosmarin, Salbei oder Thymian machen als typisch mediterrane Kräuter im Mittelmeergarten eine gute Figur. Stilechtes Mobiliar stellen schlichte Metalltische und -stühle dar, die Sie um kleingemusterte Kissen und Decken mit Blumenmotiven ergänzen. Richtig lebendig werden die Mittelmeerträume mit Accessoires wie Krügen, Büsten, Amphoren oder Pinienzapfen.

Rosengärten lassen Gärtnerherzen schmelzen …

Welche Pflanze macht jede Gärtnerseele glücklich? Natürlich die Rose, die Königin der Blumen: Rosen im eigenen Garten zu pflegen und beim Blühen zu beobachten, erfüllt einfach mit größter Freude. Rosen lieben sonnig-luftige Standorte. Sie können im ganzen Garten zwischen Hauseingang und Grundstücksmauer gepflanzt werden. Besonders attraktiv sind zum Beispiel Sitzecken mit halbrundem Rosenspalier, Rosenampel und filigranen, weißen Metallmöbeln.

Doch auch Rosen im Kübel mit weiß bemalter Holzbank stellen eine gelungene Kombination dar. Dazu gemütlich flauschige Kissen mit Rosendekor. Stauden wie die Weiße Königslinie oder Schleierkraut sind optisch eine perfekte Ergänzung für Rosen. Auch Akelei, Goldfelberich, Rittersporn, Waldrebe oder Zierlauch setzen Rosen attraktiv in Szene. Für Kletterrosen sind Clematis, Geißblatt und Hortensien ideale Begleiter.

20 Tipps für perfekte Rosen: So wird’s blühend schön und romantisch duftend

1. Pflanzen: Wurzeln um etwa ein Drittel kürzen und im Eimer kräftig wässern. Bei Herbstpflanzung nur Triebe entfernen. In das ausgehobene Loch einbringen, Erde andrücken und kräftig gießen.

2. Pflanzloch: Gerade groß genug, um der beschnittenen Wurzel ausreichend Platz zu bieten. Hinsichtlich der Tiefe gilt zu beachten, dass die Veredelungsstelle rund 5 cm unter der Erdoberfläche liegen sollte.

3. Pflanzzeit: Von März bis April sowie Mitte Oktober bis Mitte November sind Böden im Regelfall optimal temperiert.

4. Sonniger Standort: Rosen sollten so viel wie möglich von der Sonne beschienen werden. Schon halbschattige Plätze sind kritisch.

5. Hitzestau: Rosen nicht an Südwänden oder unter überdachten Terrassen einpflanzen, um den Krankheiten begünstigenden Hitzestau zu vermeiden.

6. Platz zur Entfaltung: Luftige Standorte, die viel Raum zum Wachsen bieten, sind für Rosen perfekt. Rosen niemals dicht gedrängt pflanzen.

7. pH-Wert 6,5: Rosen brauchen tiefgründigen, lehm- und kalkhaltigen Boden.

8. Pflanzboden: Junge Rosen sind anspruchsvoll und verlangen nach frischen Böden, in denen noch keine Rose stand. Gegebenenfalls Erde austauschen.

9. Düngen: Wenige Monate vor dem Setzen verrotteten Mist an der Setzstelle einarbeiten. Knochen- oder Hornmehl sowie ausgereifter Kompost unterstützen das Wachstum. Mineraldünger erst nach einigen Monaten verwenden.

10. Mulchen: Rosen schätzen es, wenn rund um sie gemulcht wird. Unter keinen Umständen Torf zur Auflockerung des Bodens verwenden.

11. Kälteschutz: 10-15 cm Erde, Laub und Grasschnitt anhäufeln, oder – bei starken, lang anhaltenden Frösten – Kiefern- und Tannenzweige anlegen. Nur die Triebe bleiben sichtbar. Kletterrosen umwickelt man bis auf 90 cm Höhe mit Stroh. Hochstammrosen werden vorsichtig umgebogen, befestigt und mit Reisig bedeckt.

12. Fichtenzweige: Sind für Rosen als Frostschutz ungeeignet, da Fichtennadeln im Winter abfallen und Böden ins saure Milieu verschieben.

13. Herbstlaub: Kann man zwischen den Rosensträuchern liegen lassen. Es sei denn, Laub war vom Sternrußtau befallen.

14. Schnitt: Dient der Heranbildung kräftigen Holzes, zur Regulierung der Wachstumshöhe und zur Ausbildung starker Neutriebe. Grundsätzlich wird 5 mm über einem nach außen wachsenden Auge geschnitten. Schnitt wird zum Auge ausgeführt. Stark wachsende Rosen schneidet man schwach, schwachwüchsige hingegen stark, d. h. bis auf zwei, drei Augen. Seitlich aus dem Boden sprießende Wildtriebe schneidet man dicht bei der Ansatzstelle ab.

15. Dünne/schwache Triebe: Werden im Frühjahr ab Mitte April bis ins hellgrüne, gesunde Holz hinein entfernt.

16. Starke Triebe: Werden bis auf vier Augen zurückgeschnitten.

17. Stauden: Lassen sich wunderbar mit Rosen kombinieren, da sie ohne großes Zutun von Jahr zu Jahr größer und schöner werden.

18. Beetnachbarn: Elegant sind Schleierkraut und Königslilie. Akelei, Zierlauch, Rittersporn oder Waldrebe passen in den Bauerngarten. Für mediterranes Flair sorgen Lavendel, Oregano, Lorbeer, Rosmarin und Zypressen. Clematis, Geißblatt und Hortensien haben sich für Kletterrosen bewährt.

19. Efeu: Für Rosen eine Bedrohung – Efeu sollte niemals unter Rosen gepflanzt werden, da dieser a.) an den Rosenzweigen hinaufwächst und b.) den Rosen Nährstoffe „stiehlt“.

20. Pflegeleichte, gut riechende Sorten: Banzai, Erfordia, Friesia, Gloria Die, Lady Like, Loredo, Mary Rose, Smart Roadrunner, New Dawn.

Hier finden Sie die richtige Ausstattung für Ihren Garten

Der Wassergarten lädt zum Träumen und Erholen ein

Wasser übt auf die meisten Menschen eine besondere Anziehungskraft aus. Kein Wunder, dass der Gartenteich seit Jahren die Hitliste aller Gartenbesitzer anführt. Dabei spielt die Größe der Wasserstelle gar keine Rolle – solange diese nur friedlich plätschert, ist sie ein Eyecatcher par excellence. Auch auf kleinem Raum können formale Wasserbecken, ein bepflanzter Wassertrog, sprudelnde Quellsteine oder ein Springbrunnen (mit elektrischer Pumpe) durch das Geräusch plätschernden Wassers zum Innehalten und Träumen einladen … Optimal geeignet sind sonnige und baumfreie Plätze.

Stauden – die pflegeleichte Augenweide für jeden Garten

Sie tragen so lautmalerische Namen wie Gänseblümchen, Rittersporn, Glockenblume, Schafgarbe oder Wolfsmilch, gelten als unverzichtbarer Bestandteil phantasievoll gestalteter Gärten und sind in unseren Breiten recht beliebt: Stauden. Dafür gibt es zwei maßgebliche Gründe: Einerseits lassen sich Stauden relativ leicht kultivieren, andererseits erfreuen sie mit ihrem abwechslungsreichen Anblick das Auge jeden Betrachters.

Stauden nennt man mehrjährige ausdauernde Pflanzen mit nicht verholzenden Stängeln. Während die krautig weichen Stängel vor oder mit Einbruch des Frostes absterben, also im Anschluss an eine Vegetationsperiode, bringen die Wurzeln im nächsten Jahr neue Triebe hervor. Stauden überleben so mehrere Jahre und blühen in der neuen Gartensaison erneut. Das spart zwar Pflegeaufwand, verlangt aber ein umsichtiges Einpflanzen: Niedrige Stauden eignen sich zur Unterpflanzung von Hecken und Gehölzgruppen oder säumen Rabatte; hohe Stauden empfehlen sich naturgemäß als Hintergrundbepflanzung.

Einjährige, zweijährige und mehrjährige Stauden

Bei der Anpflanzung von Stauden gilt es insbesondere deren Eigenschaften hinsichtlich Belichtung, Wuchsform, Charakter und Bodenbeschaffenheit zu beachten. Nahe liegender Weise bestimmt die Unterscheidung zwischen Sonnenstaude, Halbschattenstaude und Schattenstaude den Standort im Garten. Tipp: Wenn abwechselnde, kontrastierende oder miteinander korrespondierende Farbeffekte gewünscht sind, gilt der Blühperiode höchste Aufmerksamkeit.

Zur Unterscheidung von Stauden zieht man in der Regel die Dauerhaftigkeit der Wurzeln heran. Auch wenn ein Großteil der Stauden beständig unterirdische Organe entwickelt, existieren parallel ein- und zweijährige Sommerblumen, bei denen Aussaat, Blüte, Fortpflanzung und Absterben innerhalb von maximal zwei Vegetationsperioden erfolgen. Als definitorisches Kennzeichen gilt für Stauden daher die vegetative Vermehrung.

Zu den kurzlebigen Stauden zählt man ein- oder zweijährige Sommerblumen sowie Arten, die zwar mehrere Jahre überdauern, aber durch stetig abnehmendes Wachstum und nachlassenden Blütenflor charakterisiert sind.

Kurzlebige Stauden für Frühjahr und Sommer:

  • Fingerhut: In vielen Farben blühende Gartenpflanze. Kann verzehrt werden und hat je nach Dosierung eine heilende oder giftige Wirkung.
  • Gänseblümchen: Anspruchslos und fester Bestandteil jeder Frühlingswiese.
  • Glockenblume: Reizvolle Waldblumenstaude mit weißen oder blauen Blüten.
  • Nelke: Sehr beliebt. Nelken bevorzugen sonnige Standorte und erfreuen mit aromatischem Duft. Es existieren viele verschiedene Züchtungen.
  • Rittersporn: Die stattlichen Blütenstände eignen sich besonders gut für Vasenschnitt.
  • Stiefmütterchen: Blühen farbenprächtig im Frühjahr und schätzen Sonne sowie nicht zu schwere Böden.

Mehr-, um nicht zu sagen vieljährige Stauden können Jahrzehnte im Garten ausdauern und begeistern immer wieder durch ihren überbordenden Blatt- und Blütenschmuck.

Langlebige Stauden erfreuen jedes Jahr aufs Neue:

  • Aster: Sommer- und Herbstblüher für jedes Staudenbeet.
  • Chrysantheme: Wurde bereits in zahlreichen Hybridsorten kultiviert. Der prominenteste Chrysanthemen-Vertreter ist sicherlich die Margerite.
  • Pfingstrose: Gehören mit ihrem zarten Duft zu den ältesten Kulturpflanzen. Ihre Farbpalette reicht von Dunkelrot bis Schneeweiß. Pfingstrosen benötigen eine beständige Feuchtigkeitszufuhr.
  • Schafgarbe: Eine leicht zu kultivierende, kräftig duftende und ausdauernde Staudenart.
  • Veronika: In feuchtem, durchlässigem Erdreich trägt die Veronika bis in tief in den Herbst hinein ihre Blütentrauben.

Wildstauden stehen kultivierten Stauden in nichts nach

Auch außerhalb gepflegter Gartenanlagen finden sich Stauden. Wildwachsende Arten wie Beifuß, Frauenmantel, Kamille, Veilchen oder Vergissmeinnicht lassen sich für den kundigen Betrachter an Feldrändern und in Wäldern entdecken. In Form eines Wildblumengärtchens finden Wildstauden auch im kleinen Ziergarten ihren Platz und bieten dort Vögeln, Schmetterlingen und Insekten reiche Nahrung.

In kleinen Gärten unverzichtbar: Sichtschutz-Stars

Ein immerwährendes Thema in kleinen Gärten ist seit jeher der Sichtschutz. Auf engem Raum sorgen neben Naturzaunmatten und Hecken insbesondere Kübelpflanzen und Kletterpflanzen für ein natürliches Lebensgefühl. Als einjährige Kletterer empfehlen sich Prunkwinden, Glockenrebe, Schönranke und die Schwarzäugige Susanne; unter den Mehrjährigen tun sich Waldrebe, Rosen, Hortensien, Geißblatt und Efeu hervor.

Tipp: Die Pflanzen kommen mit einer rustikalen Holzbank oder bunten Accessoires noch nachhaltiger zur Geltung.

Naturzäune – genau der richtige Sichtschutz für Kleingärten