Sitzplätze für die schönsten Stunden des Tages: Terrassen perfekt selbst gestalten (Teil 1)
Einladend gestaltete Terrassen und Sitzplätze im Freien sind für jeden Gartenbesitzer ein Must-have: Sie erweitern den Wohnraum in die grüne Oase und gestatten von Frühling bis Herbst den Aufenthalt im Freien. Sei es zum Frühstück während der ersten Sonnenstunden, zum Kaffee und Kuchen mit der Familie oder zum abendlichen Grillen mit den Sportfreunden, eine attraktiv gestaltete Terrasse sorgt für mehr Lebensqualität. Wir verraten Ihnen, wie Sie die Lage und den Bau perfekt planen und umsetzen.
Der Standort: Sie bestimmen die Lage
Sitzplätze lassen sich überall im Garten anlegen. Sie haben die Wahl: Wer es lieber sonnig mag, wird seine Terrasse bevorzugt auf der Südseite des Hauses anlegen, wer es gerne schattig hat, gestaltet die Terrasse im Schutz lauschiger Bäume. Besprechen Sie sich mit Ihrer Familie, damit die Terrasse allen Ansprüchen gerecht wird. Unter Umständen kann es auch sinnvoll sein, mehrere Sitzplätze anzulegen. Falls dies aus Platzgründen nicht möglich ist, helfen technische Lösungen weiter: Mit einer Markise sorgen Sie zum Beispiel auf der Sonnenterrasse im Nu für Schatten!
Tipp: Sonnenstand und Sonneneinfall sind variable Größen. Berechnen Sie diese und beziehen Sie die Veränderungen in Ihre Planungen ein.
Optische und akustische Gegebenheiten
Apropos Gartenausstattung: Bei der Standortplanung spielen natürlich auch die Umgebungsfaktoren eine große Rolle. Kleinere Gärten, die lärmende Straße oder neugierige Nachbarn machen den Einsatz von Sicht-, Wind- und Lärmschutz-Elementen nötig. Balkon- und Kübelpflanzen sind in diesem Zusammenhang nicht nur ein schönes Gestaltungselement, sondern tragen darüber hinaus zur Verbesserung des Wohnklimas bei. Auch Pergolen, Spaliere oder Springbrunnen sind architektonische Elemente, die auf sympathische Weise zur natürlichen Freiraumgestaltung beitragen.
Tipp: Balkon- und Kübelpflanzen sind auf eine verlässliche Wasser- und Nährstoffversorgung angewiesen. Prüfen Sie, ob Sie diese rund ums Jahr gewährleisten können.
Wege, Stufen und sichere Zugänge
Bei der Terrassengestaltung muss natürlich auch ein sicherer Zugang vom Haus zur Sitzfläche berücksichtigt werden: Stolperfallen gilt es tunlichst zu vermeiden. Hindernisse wie Stufen sollten also stets gut erkennbar sein, im Zweifel durch Gartenleuchten, die bewahren auch nachts vor Unfällen. Wir empfehlen Ihnen Solarleuchten, denn diese lassen sich ganz einfach ohne Stromleitungen aufstellen.
Ihre Wege können Sie fließend, sanft geschwungen, geradlinig oder ansteigend kreieren:
• Fließend: Verzichten Sie auf Kantsteine, wirken die Übergänge zum Beet freier. Ein Eindruck, der durch quer verlegtes Läuferband verstärkt wird
• Geschwungen: Ein Mix aus Dunkel- und Hellgrau, bspw. hervorgerufen durch Pflasterklinker und Granitsteine, lockert ungemein auf und sieht attraktiv aus
• Geradlinig: Die Kombination aus Kies und Natursteinplatten ist klassisch schön und harmoniert ausgezeichnet mit moderner Architektur
• Ansteigend: Geht’s auf- und abwärts, sind Treppen nötig. Stufen sollten etwa 15 cm hoch und 30 cm tief sein
Qualität und Ästhetik: die Baumaterialien
Für die Terrassenplanung entscheidend ist weiterhin die Materialauswahl. Um dauerhafte, also frostbeständige und wetterfeste Sitzflächen zu gestalten, darf nicht am falschen Ende gespart werden – bei der Qualität von Baustoffen gibt es gravierende Unterschiede, Billigprodukte lassen Sie unter allen Umständen links liegen. Abgesehen davon gilt: Elemente aus Metall sind prinzipiell beständiger als Holz. In Frage kommende Baumaterialien sind:
Beton: Es kommt drauf an, was man draus macht – Betonsteine und Betonpflaster lassen sich gut mit anderen Materialien kombinieren. Sie sind günstig, trittsicher, frostbeständig und in vielen Formen, Größen und Farben erhältlich.
Holz: Ein ganz natürliches, vielseitig verwendbares und einfach zu bearbeitendes Baumaterial, dessen Haltbarkeit Sie durch entsprechende Imprägnierungsmittel deutlich verlängern.
Natursteine: Etabliert haben sich neben dem harten Urgestein Granit das Vulkangestein Porphyr. Der grau wirkende Granit entfaltet erst auf den zweiten Blick seinen Charme. Granit ist eines der teuersten Baumaterialien. Wer es ganz exklusiv mag, setzt auf Kalk, Sandstein oder Marmor.
Pflasterklinker: Frost- und wetterharter, allerdings preisintensiver Baustoff. Praktisch: Klinker trocknen schnell ab und haben sich als rutschfester, trittsicherer und streusalzbeständiger Untergrund bewährt.
Rasen: Der billigste Baustoff für Sitzplätze im Garten, ideal unter alten Bäumen.
Schotter: Viel genutzte Rasenplätze können mit Schotter naturnah befestigt werden. Schotter versiegelt den Boden nicht, bietet aber die Festigkeit massiver Böden und lässt in den Fugen Gräser wachsen.
Splitt: Eine feinere Alternative für grobe Schottersteine. Die kleinen Steinchen bestehen meist aus Granit (grau) oder Kalk (gelblich).
Ganz gleich, für welches Material Sie sich entscheiden, wir raten Ihnen zu Baustoffen aus der Region. Diese passen in der Regel gut zum heimischen Garten. Weiterhin geben wir zu bedenken, dass der Terrassenbau mit hohen körperlichen Anstrengungen verbunden ist. Übernehmen Sie sich nicht und verwenden Sie feste Handschuhe sowie stabile Werkzeuge.
Tipp: Bevor Sie zur Tat schreiten oder eine Baufirma beauftragen, holen Sie Kostenvoranschläge verschiedener Unternehmen ein und vergleichen Sie die Baustoffpreise.
In Teil 2 unserer Planungs- und Gestaltungsanleitung für Ihre neue Terrasse gehen wir auf den Unterbau, das Fugenmaterial, geeignete Holzarten, Holzschutzmittel und Holzschutztechniken, Befestigungsmittel sowie Pflastermethoden ein.
